170 Jahre Sängerbund Kempten

Die Probenarbeit der letzten Wochen galt fast ausschließlich der Mitwirkung beim Jubiläumsfest des Sängerbundes Kempten am 6. Juni, der - mit seinen Vorgängervereinen - auf 170 Jahre Männerchor in Kempten zurückblicken konnte. Dazu veranstaltete man von 11 - 15 Uhr ein Chöre-Singen vor der Orangerie und ab 19:30 Uhr ein großes Jubiläumskonzert im Kornhaus. Zu beiden Veranstaltungen waren wir eingeladen, ist der Sängerbund doch quasi Patenverein der Chorgemeinschaft.

Im Vorfeld hatte man schon Bedenken, dass es, sollte es regnen, schwierig werden könnte, alles so durchzuführen. Das Gegenteil war der Fall: Die Sonne brannte unbarmherzig auf die gepflasterte Terrasse der Orangerie, wo wir uns um 11:00 Uhr aufstellten. Während die Hemden und Blusen klebten, die Füße in den heißen Schuhen kochten (von wegen: " ... von Süden weht es lau ...") und der Schweiß  da bereits in Strömen floss, war von strömenden Zuschauermassen noch wenig zu sehen. Die meisten Leute trieb es an diesem bisher heißesten Wochenende des Jahres wohl eher in den Schatten oder ins Freibad. Trotzdem gab die Chorgemeinschaft wie gewohnt ihr Bestes mit den Liedern "Nun will der Lenz uns grüßen", "Auf einem Baum ein Kuckuck saß", "Loch Lomond", "The drunken sailor" und als Zugabe "Yakanaka". Nun galt es, die Zeit bis ca. 14:45 zu überbrücken, da dann der Gesamtchor mit allen mitwirkenden Chören stattfand. Die einen hörten noch anderen Chören zu, die anderen streiften über den Wochenmarkt oder durch die Stadt oder fuhren wieder nach Hause.

Bereits um 17:00 Uhr mussten wir dann wieder fit dastehen, weil da die Probe mit dem Klavier (Annette Naumann) für's "Zigeunerleben" und nochmal eine Probe mit den beiden Percussionistinnen (Annette Placht und Stefanie) anstand. Um 18:00 Uhr war dann die Stellprobe im Kornhaus an der Reihe, ehe das Konzert um 19:30 Uhr beginnen konnte. Neben uns waren noch vier weitere Chöre (Sängerbund Kempten, MGV Eintracht Altenkirchen, Christl. Chorgemeinschaft Arche Noah, Coro San Romedio Anaunia) und zwei Bläsergruppen im Programm.

Weil die Stellprobe vorher etwas unbefriedigend verlief, mussten wir die Pause für eine erneute günstige Positionierung nutzen. Außerdem mussten wir unsere Schals bzw. Krawatten ablegen, da ein anderer Chor ein ähnliches Outfit hatte und die Zuhörer vielleicht etwas irritiert gewesen wären. Unserer Leistung an diesem Abend taten diese beiden "Äußerlichkeiten" jedoch in keinster Weise Abbruch, im Gegenteil: Noch nicht so oft konnte die Chorgemeinschaft so überzeugen wie an diesem Samstag. Den Auftakt bildete das festliche "Cantate Domino" von Hans Leo Haßler. Mit dem "Zigeunerleben", das wir mit der hervorragenden Begleitung durch Annette Naumann so gut wie selten hinbekamen, setzten wir bereits einen ersten Höhepunkt. Nun folgten drei Chöre aus der Ethno-Mass: Das rhythmische "Singa, singa Jesu" animierte nicht nur uns, sondern auch viele Zuhörer zum Mitklatschen, so mitreißend gelang uns dieses Stück. Bei allen drei Stücken aus der Messe wurden wir von den beiden oben erwähnten Damen mit Congas, Trommel und Regenmacher ganz super unterstützt. Konnten wir uns beim "The river is flowing" noch ein wenig zurücknehmen, bildete das folgende "Sana, sananina" wohl den Höhepunkt in unserem Programm. Das Zusammenspiel zwischen der herrlichen Stimme von Solistin Silke Bartuschak (wow!), unserem hoch motivierten Chor und dem vollen Einsatz der Percussion gelang uns so gut, dass uns der anschließende lang anhaltende Beifall zu einer Zugabe "zwang". Was konnte da anderes gesungen werden als wiederum unser "Yakanaka vangheri". Unsere Chorleiterin Eva konnte deshalb am Ende sehr zufrieden sein, und der Chor konnte ihr nachträglich zu ihrem 50. Geburtstag wohl kein besseres Geschenk machen als diesen gelungenen Auftritt.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Thomas Hehn für's Fotografieren!