Aufbruch zur letzten Reise – Zum Tod unseres früheren Vorstandes Dolf Balla

Am Montag, 1. Juli 2019, verstarb unser früherer 1. Vorsitzender Dolf Balla; am Abend gegen 18 Uhr schlief er friedlich im Beisein seiner Familie in einem Münchener Krankenhaus ein. Mit Dolf verliert die Chorgemeinschaft einen sehr engagierten Sänger, der sich mit großem Einsatz für die Belange des Chores einsetzte.

Im Oktober 1998 kam Dolf zu uns und bereicherte den chronisch unterbesetzten Tenor um eine weitere kräftige Stimme. Schon vier Jahre später stellte er sich der Wahl zum 2. Vorstand und wurde einstimmig gewählt. Ein Jahr später begann die Ära der von Dolf organisierten Ausflüge, die uns in den gesamten süddeutschen Raum und sogar bis nach Frankreich und Ungarn führten. Ein Highlight dieser Unternehmungen war sicher die Teilnahme am Chorfestival in Sligo/Irland, wo 40 Sängerinnen und Sänger erstmals in der Geschichte der Chorgemeinschaft mit dem Flugzeug unterwegs waren. Mit großer Perfektion plante Dolf diese Chorreisen und begleitete sie auch als Reiseführer, und immer kehrten die Chormitglieder mit vielen neuen Eindrücken wohlbehalten wieder zurück.

Im Jahr 2011 übernahm Dolf das Amt des 1. Vorsitzenden von der kurz zuvor verstorbenen Vorsitzenden Brigitte Holderied. Hier war es ihm immer ein großes Bedürfnis, die Chorgemeinschaft in der öffentlichen Wahrnehmung bekannter zu machen und sie somit besser in der Gesellschaft zu positionieren. Auch war er immer wieder unterwegs, um Sponsoren für die Chorgemeinschaft zu gewinnen, um so etwas mehr Gestaltungsspielraum für chorische Belange zu haben.

Natürlich war Dolf auch ein wichtiger Sänger. Mit großer Akribie und viel Engagement stand er im Tenor seinen Mann und war stets eine Stütze in dieser Stimme. Singen machte ihm große Freude, wie er immer wieder betonte, und so sang er neben der Chorgemeinschaft auch im „Schrumpfchor“ und bei manchen Chorprojekten in der Umgebung mit. Singen halte Leib und Seele gesund - diese unstrittige Weisheit gab er uns oft mit auf den Weg, und obwohl er diese Haltung konsequent pflegte, schlug eine schwere Krankheit plötzlich und unbarmherzig bei ihm zu.

Im Januar 2017 begann sein Weg durch die Krankenhäuser, und manchmal war er dem Tode näher als dem Leben. Aber er kämpfte sich tapfer zurück und konnte ein Jahr später wieder voll am Chorleben teilnehmen. So waren wir alle sehr betroffen, als wir erfuhren, dass Dolf im Juni 2019 überraschend wieder in ein Münchener Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er dann unerwartet verstarb.

Am 12. Juli begleiteten viele Sängerinnen und Sänger unseren Dolf auf dem Aufbruch zu seiner letzten Reise. 1. Vorsitzende Cordula Wölfle fand sehr passende, berührende Worte in ihrem Nachruf, und mit Chorliedern wie "Irish blessing", "Loch Lomond" und "Trag mi, Wind" und dem Solo "I am sailing" von Eva erfüllten wir seinen letzten Wunsch. Wir sind sicher, er hat uns zugehört.