Chorkonzert in Wildpoldsried

Am 17. Juli wurde die Chorgemeinschaft wieder einmal zu einem Chortreffen eingeladen: Der Männerchor Wildpoldsried, der ja auch schon einige Male bei uns zu Gast war, lud uns zu seinem Konzert, das als Chortreffen konzipiert war, in das neue Kulturzentrum "Kulti-Viert" ein. Neben uns waren außerdem noch der Männerchor Betzigau und der Liederkranz Wiggensbach mit von der Partie. Jeder der vier Chöre hatte in zwei Blöcken je drei Lieder zu singen.

Für dieses Konzert hatte unsere Chorleiterin Eva teils schon bekannte, teils neue Lieder vorgesehen. Nachdem zweiter Vorstand Dolf sehr ausführlich die Lieder bzw. den jeweiligen Komponisten vorgestellt hatte, begannen wir mit dem romantischen Klassiker "Abschied vom Walde" von Mendelssohn-Bartholdy. Da wir uns ja schon recht gut eingesungen hatten (wir mussten schon um 17:30 Uhr da sein!), gelang uns dieses anspruchsvolle Lied ganz prima, und so konnten wir uns ganz auf das zweite Stück, die "Hymne a la nuit" von J.Ph. Rameau konzentrieren. Vom Gesanglichen her nicht so sehr fordernd, verlangt das Lied aber volle Anstrengung, was den französischen Text anbelangt. Leider waren wohl keine Franzosen unter den zahlreichen Zuhörern; es wäre sehr interessant gewesen, von denen etwas über unsere Aussprache zu erfahren. Auf jeden Fall aber gab jedes Chormitglied sein Bestes. Als drittes Stück folgte das "Zigeunerleben" von Robert Schumann. An diesem sehr anspruchsvollen Lied probten wir lange Zeit sehr intensiv, und man kann ganz klar sagen, dass sich die Proberei gelohnt hat. Der Chor lief hier zur Hochform auf und präsentierte dieses Werk - mit toller Unterstützung von Anke Weinert-Wegmann am Klavier - mit viel Engagement und Feuer. Auch die Soli-Stellen (Silke, Doris S., Claudia E. und Claudia H., Dolf, Norbert, Leo) wurden bravourös gemeistert. Der anhaltende Applaus war Belohnung für die viele Probenarbeit.

Nach der Pause eröffneten wir mit dem swingenden "Bourree für W. A." von Leopold Mozart/H. Millsby den zweiten Teil des Konzertabends. Finger schnipsend und mit leichtem Körperschwung stimmten wir mit diesem kurzen, pfiffigen Lied die Zuhörer auf eine sehr interessante zweite Halbzeit ein. Es folgte der Pop-Klassiker "Yesterday", das - laut Dolfs Ansage - meist-interpretierte Lied der Welt. Unsere Interpretation konnte sich auf jeden Fall hören lassen, was bei so überaus bekannten Stücken nicht immer leicht ist, da jeder im Publikum das Original im Ohr hat. Beim dritten Lied in diesem Block schlugen wir dann unsere Mappen zu, da wir für das "Ewe thina" mit anschließendem "Oh freedom" den Blickkontakt mit Eva und einen entspannten Körper brauchten. Locker, aber nicht weniger stimmgewaltig und mitreißend, präsentierten wir diesen afrikanischen Song, wobei uns Dolf mit der Djembe gekonnt den rhythmischen Background dazu gab. Die zwei Tonartwechsel - von Claudia angestimmt - passten auch super, und so konnten wir Sängerinnen und Sänger mit Blick auf Eva unsere sonst meist angespannten Körper afrikanisch locker im Rhythmus der Musik hin und her bewegen, was auch im Publikum gewisse Nachahmungseffekte auslöste. So konnten die Zuhörer gar nicht umhin, als von uns durch ihren lang anhaltenden Beifall eine Zugabe zu fordern, die wir natürlich - völlig überrascht;) - auch gerne gaben. Mit ihrer sehr gefühlvollen, klaren und intonationssicheren Stimme sang Silke den Solo-Part im "Amazing grace" und wird bei so manchem andächtig lauschenden Gast einen wohligen Schauer ausgelöst haben. So konnte die Chorgemeinschaft einen sehr gelungenen Auftritt gefühl- und effektvoll zu Ende bringen.

Etwa gegen 23:00 Uhr beschlossen alle vier Chöre mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Kein schöner Land" einen langen,  aber - vor allem im zweiten Abschnitt - sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Konzertabend.