Sankt Manger Advent 2011 auf neuen Wegen

Nachdem die Chorgemeinschaft über 20 Jahre lang ihren "Sankt Manger Advent" mehr oder weniger im gleichen Stil, aber bei ungebrochenem Zuspruch durch die Besucher durchgeführt hat, wollte die Vorstandschaft heuer mal was Neues wagen. So wurde die Idee geboren, zusammen mit einem anderen Chor das "Weihnachtsoratorium" von Camille Saint-Saens aufzuführen, aus dem wir ja schon öfters das "Tollite hostias" gesungen haben. Der 18. Dezember 2011 war dafür vorgesehen. Neben unserer Chorgemeinschaft war die Chorgemeinschaft Altusried unser starker Partner, so dass wir zusammen mit noch weiteren Sängerinnen vom Sulzberger Chor "Zabander" auf über 70 Sängerinnen und Sänger kamen. Die Soli-Parts wurden besetzt durch Gertrud Hiemer-Haslach, unsere Chorleiterin Eva Brunner, Bernd Bär Aries und Simon Hegele. Ein 12-köpfiges Streicherensemble, die Harfenistin Franziska Widmer und Kirchenmusiker Hans Augart an der Orgel übernahmen den instrumentalen Part in diesem Werk. Die Gesamtleitung des Konzerts lag in den Händen von Irene Bonelli, der Altusrieder Chorleiterin.

In der organisatorischen Vorbereitung des Konzerts arbeiteten die beiden Chorgemeinschaften sehr gut zusammen, um zumindest die äußeren Voraussetzungen für dieses große Vorhaben zu schaffen. Umfangreiche Probenarbeit in den Chören war natürlich auch seit September angesagt, wir wollten ja schließlich unser Bestes geben. Was wir nicht sicher einschätzen konnten, war die Frage, ob unsere treuen Zuhörer auch eine Stunde früher als bisher kommen würden und ob sie bereit wären, 10 Euro für den Eintritt zu bezahlen. Aber wir waren  schlichtweg überwältigt, als wir feststellen konnten, dass die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war. Hier schon ein ganz großes Dankeschön an die vielen Zuhörer.

Da der Webmaster die Aufführung wegen Krankheit leider nicht mitmachen konnte, soll im Folgenden der Artikel von Markus Noichl (AZ vom 20.12.) in Auszügen über das Konzert berichten:

Juwel zum Strahlen gebracht

Eine bei uns kaum bekannte Kostbarkeit ist das Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens. Die Chorgemeinschaften aus Altusried und Sankt Mang verbreiteten damit schimmernden adventlichen Glanz. Am 4. Advent wurde das Werk zunächst in "Mariä Himmelfahrt" in Sankt Mang aufgeführt, dann in "St. Blasius und Alexander" in Altusried.

Zur Einstimmung erklangen (in Altusried) "Machet die Tore weit" aus dem 17. Jahrhundert und Purcells bekanntes "Trumpet Voluntary", strahlend geschmettert hier vom Chor statt wie gewohnt von der Trompete. Die schöne Tenorstimme von Bernd Bär Aries kam dazu bei "Pueri concinite" von Herbeck (1831-1877). Chor und Solist verschmolzen delikat. Sakrale Romantik, die auf der Zunge zergeht. ...

Zum Organisten Hans Augart kam beim Weihnachtsoratorium die Harfenistin Franziska Widmer dazu. Dass sie als exklusives Highlight nur in zwei Nummern eingesetzt wurde, ist die "Schuld" des Komponisten.

Zunächst werden alle Stimmlagen solistisch vorgestellt, dann in verschiedenen Kombinationen, bis schließlich fünf Solisten zusammen im Einsatz sind. Gertrud Hiemer-Haslach (Sopran) hatte das deutlich größte Stimmvolumen und war in einer Führungsrolle. Beim Final-Quartett legte Ulrike Hegele eine zweite "Silberspur". Eva Brunner sang nicht nur einen warmen Alt, sondern dirigierte bereits den Chor in der Einleitungsphase. Tenor Bernd Aries wurde schon gelobt. Auf den weiteren Werdegang des jungen, vielversprechenden Simon Hegele (Bass) darf man gespannt sein.

Die Chorsänger dürfen über dieses Gemeinschaftsprojekt unter Leitung von Irene Bonelli stolz sein. Sie wurden diesem musikalischen Juwel gerecht und brachten es zum Strahlen.

Das Konzert nach dem Glockenläuten gemeinsam mit "Oh Heiland, reiß die Himmel auf" zu beenden, begleitet von einem tollen, modernen Orgelsatz, war eine gute Idee. ...

Insgesamt war dieses Konzert der Beweis, welche eindrucksvollen Zeichen sich bei geschickter Programmplanung auch mit ambitionierten Laien setzen lassen.

Dass das Konzert auch bei den Zuhörern ankam, unterstreicht die Aussage eines sichtlich beeindruckten Besuchers, der meinte: "Etwas so Großes hat unsere Kirche noch nie gehört."

Hier können Sie Teile einiger Lieder anhören. Einfach anklicken.

            Alleluja (1)            Alleluja (2)            Gloria in altissimis            Lobt den Herrn der Welt     

            Machet die Tore weit           Quare fremuerunt gentes            Tollite hostias 

(Fotos: Martina Diemand, Maria Hoffmann)