Besuch des Pädagogen-Chores aus Sopron/Ungarn zum "Gloria" von A. Vivaldi

Als die Chorgemeinschaft 2015 die Kemptener Partnerstadt Sopron in Ungarn besuchte und zusammen mit dem dortigen Pädagogenchor ein sehr schönes Konzert veranstaltete, reifte der Plan, gemeinsam auch ein Projekt bei uns in Kempten durchzuführen. So kamen am 20. Juli 14 Sängerinnen und Sänger bei uns an, um mit uns und einigen Sängerinnen und Sängern des Chores "Zabander" aus Sulzberg das "Gloria" von Antonio Vivaldi aufzuführen.

Als die Gäste nach 8-stündiger Fahrt um 16:15 Uhr am Aldi-Parkplatz eintrafen, wurden sie zunächst auf die gastgebenden Familien verteilt. Lange konnten sie nicht verschnaufen, denn schon um 19 Uhr lud Eva zu einer gemeinsamen Probe mit dem Orchesterverein in die Kirche ein. Das Orchester fand vor dem Altar gut Platz, der Chor - etwa 55 Sängerinnen und Sänger - stand auf einem schon am Mittwoch von vielen Helfern (Danke!) aufgebauten 3-stufigen Podest hinter dem Altar. Zum ersten Mal konnten wir den schönen Gesamtklang des Werkes in unserer herrlich akustischen Kirche hören.

Am Freitag waren wir um 9:30 Uhr im Rathaus beim Empfang mit Bürgermeisterin Sibylle Knott, wo die Gäste aus Sopron ganz offiziell von der Stadt willkommen geheißen wurden. Anschließend ging es zur Residenz, um durch die dortigen Prunkräume geführt zu werden. So schön die verschiedenen Räume auch waren, die Führung durch dieselben geriet leider nicht sehr beglückend, und so musste sich jeder mehr oder weniger selbst von den Stukkaturen (Wessobrunner Schule!) und Ausschmückungen beeindrucken lassen. Umso beeindruckender war dann eine gemeinsame Einkehr im "Stift", wo Kässpatzen und Maultaschen die bevorzugten Speisen waren. Wie wohltuend war dann die Führung durch die Stadt durch unsere Sybille Kennerknecht, die nicht nur bei uns im Alt singt, sondern auch als offizielle Stadtführerin in Kempten tätig ist. Mit viel Fachwissen und launigen Anekdoten verstand sie es, uns die Hauptattraktionen Kemptens (Lorenzkirche, Hofgarten, Erasmuskapelle, St.Mang-Kirche) näher zu bringen. Am Abend war dann noch einmal Wandern angesagt: Trotz Regens und Hagel stapften wir von Hupprechts aus in einer halben Stunde auf die Wachters Alpe, wo wir bei Brotzeit, Bier und viel Gesang einen zünftigen Abend verbrachten.

Am Samstag stand dann um 10:30 Uhr die Generalprobe zum Konzert an. Die Dirigentin des Orchestervereins, Mary Ellen Kitchens, schaffte es, aus uns und ihrem Orchester noch die letzten Feinheiten herauszuholen, und so waren wir am Ende der Probe gegen 12 Uhr guter Dinge für das Konzert am Abend. Aber zunächst musste noch der Saal im Pfarrheim für den Abend vorbereitet werden, und dann durfte sich jeder der Nachmittagsruhe hingeben.

Nach dem Einsingen um 19 Uhr war es dann um 20 Uhr endlich so weit. Die Sängerinnen verteilten sich vorne im Altarraum, die Sänger saßen unten im Kirchenschiff und warteten auf ihren Einsatz nach 3 Stücken des Orchestervereins. All die Mühen der Proben und die Sorgen um das Gelingen des Werkes waren im Nu verflogen, als das Orchester die ersten Takte der herrlichen Barockmusik spielte und wir das "Gloria, Gloria!" in die Weite des sehr gut besetzten Kirchenraums schmettern konnten. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass uns dieses Werk sehr gut gelungen ist. Unser Erfolg hatte auch mehrere "Väter". Das ist einmal die unermüdliche Arbeit unserer Chorleiterin und Solo-Sopranistin Eva Brunner, die überhaupt auch die Idee zu diesem Projekt hatte. Dann sind da die Sängerinnen und Sänger aus Sopron und vom Chor "Zabander", die uns uns eine sehr, sehr  wertvolle Hilfe waren. Nicht vergessen dürfen wir auch den unermüdlichen Hans Augart, der uns etliche Male als Korrepetitor und beim Konzert an der Orgel  wichtige Unterstützung war. Zu guter Letzt ist eine sehr engagierte und uns stark motivierende Dirigentin Mary Ellen Kitchens zu nennen, die Chor, Orchester und Solistinnen souverän durch das Werk geleitet hat. Der lang anhaltende Beifall der begeisterten Zuhörer war für uns Sängerinnen und Sänger der verdiente Lohn für die vielen Proben.

Zum Ausklang trafen sich alle Mitwirkenden dann im Pfarrsaal zu einem sehr vergnüglichen Abend, wo bei Party-Brezen und viel Wein und Bier sehr viel gesungen, geratscht und gelacht wurde.

Am Sonntag war dann um 9 Uhr die Abfahrt angesagt, und nach vielen Umarmungen, Dankes und Händeschütteln trat dann die ungarische Delegation gegen 9:15 Uhr die Heimfahrt an. Währenddessen hatten bereits einige tatkräftige Männer die Bühne abgebaut, da ja um 10:30 Uhr bereits wieder der Gottesdienst ungehindert stattfinden musste. Viele Helferinnen und Helfer waren dann im Pfarrheim im Einsatz, um wieder alles sauber und wohlgeordnet zu hinterlassen. So kann die Vorstandschaft mit einem guten Gefühl das ganze Projekt "Gloria" als durchweg sehr gelungen beschließen.