Chorfahrt nach Sopron vom 14. - 17. Juni

Zum zweiten Mal nach 2015 machte sich die Chorgemeinschaft auf nach Sopron in Ungarn, welches, kurz hinter der österreichisch-ungarischen Grenze gelegen, eine der vier Partnerstädte Kemptens ist. Diese Partnerschaft war auch mit ein Anlass, diese Reise zu unternehmen, wurde doch an diesem Wochenende das 30-jährige Jubiläum dieser Freundschaft gefeiert. Doch der Reihe nach.

Am Donnerstag um 6.30 Uhr brachen wir in Kempten mit einem nagelneuen Bus der Firma Volker Putz auf. Leider gab es in München und am Grenzübergang Bad Reichenhall längere Staus, so dass wir erst gegen 17 Uhr am Hotel Pannonia eintrafen. Schnell frisch gemacht, und schon ging es zur ersten Probe zusammen mit dem Orchester ins Kulturzentrum. Dort erwartete uns ein tolles Orchester und ein temperamentvoller Dirigent, und wir standen uns etwa zwei Stunden die Füße in den Leib, ehe wir uns im Proberaum des Pädagogenchors ausruhen konnten.

Am Freitag stand eine Stadtrundfahrt mit einer "Bimmelbahn" durch Sopron auf dem Programm, bei welcher wir einen sehr schönen Überblick über die doch weitläufige Stadt bekamen. Zum Mittagessen wurden wir ins Restaurant "Zanza" eingeladen, den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung. Die Spannung stieg dann bis zum Abend, als dann nach einer nochmaligen Hauptprobe um 19 Uhr das Konzert stattfand. Kurz vorher traf auch die Kemptener Delegation ein, gespickt mit Politprominenz in Gestalt des Oberbürgemeisters Kiechle, der Bürgermeisterin Sibylle Knott, des Ex-OBs Ulrich Netzer und etlichen Stadträten nebst ehemaligen Läufern, die damals 1988 in einem Stafettenlauf von Kempten nach Sopron gelaufen waren und damit die Partnerschaft begründet hatten.  Vor dem "Gloria" von Vivaldi hatte jeder der beiden Chöre noch einen kurzen Extra-Auftritt, dei welchem wir das "Cantatae Domino", "Here's my prayer" und - als Frauen-Trio - das "Hebe deine Augen auf" sangen. Das Konzert selbst legten wir zusammen mit dem Pädagogenchor sehr gut hin und bekamen zu Recht  lang anhaltenden Applaus. Den gelungenen Abend ließen wir bei einem tollen Buffet mit viel Gesang beim Pädagogenchor ausklingen.

Am Samstag stand dann erstmal die offizielle Feier zum 30-jährigen Partnerschaftsjubiläum auf dem Programm. Völlig überraschend mussten wir vor dem Festakt erst noch die Deutschland-Hymne singen, die wir in einem Schnelldurchgang kurz einmal proben konnten. Nach einem sehr opulenten Buffet war Sightseeing angesagt: Zunächst ging es in Richtung Grenze, an die  Stelle, die im August 1989 Schauplatz der ersten Öffnung des "Eisernen Vorhangs" war. Gerade für uns Deutsche ist dies ein besonderer Ort, markiert er doch die Stelle, wo die ersten Bürger der DDR durch den ungarischen Grenzzaun über Österreich nach Bayern kommen konnten. Anschließend besichtigten wir noch das Felsentheater, eine in einem ehemaligen Steinbruch eingerichtete Erlebnis- und Theaterwelt. Danach ging es im Sauseschritt wieder in die Stadt in eine Kunsthalle, wo wir bei der Eröffnung einer Kunstausstellung mit Bildern der Künstlerin Heidi Netzer aus Kempten (der Frau des Ex-OB) beiwohnen konnten. Den Abend verbrachten die einen in einem Weinkeller, die anderen zog es nach dem stressigen Tag lieber auf die Dachterrasse des Hotels, von wo man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt genießen konnte.

Am Sonntag starteten wir um 9 Uhr wieder Richtung Heimat, wobei es diesmal recht zügig voran ging, zumindest auf der Straße. Weniger zügig ging dann das Mittagessen am Ufer des Mondsees über die Bühne, da an diesem herrlichen Sommertag das Lokal, das unsere Bestellung bereits vorher durchgesagt bekam, dann doch nicht so schnell wie geplant das Essen bereit stellen konnte. Was aber weiter nicht schlimm war, so konnten wir länger an diesem wunderschönen Platz am See sitzen und den Tag genießen. Während der Weiterfahrt mussten wir dann aus dem Radio erfahren, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Russland ihr erstes Spiel gegen Mexiko mit 0:1 verloren hatte. Gegen 19:45 Uhr trafen wir dann wohlbehalten wieder in Sankt Mang ein.

Ein teilweise anstrengendes, aber dennoch sehr erlebnisreiches Wochenende ging damit zu Ende. Der Pädagogenchor war unglaublich bemüht, uns den Aufenthalt dort so angenehm und problemlos zu gestalten wie möglich. So gestaltete sich auch der Abschied emotional, und es werden sicher weitere Begegnungen dieser Art folgen.

Die folgenden Bilder wurden von Ingrid Hattler, Klaus Prestel und Leo Ebenhoch zur Verfügung gestellt.