Chorwochenende in der Wies

Was unserem Vorstand Dolf schon lange vorschwebte, konnte die Chorgemeinschaft am 21./22. Mai nun endlich wahr machen. Fast alle Sängerinnen und Sänger machten sich auf zur Landvolkshochschule bei der Wies, um dort gemeinsam intensiv zu proben und dabei auch die Gemeinschaft verstärkt zu erleben.

Das Wetter war herrlich, als wir gegen halb zehn Uhr dort eintrafen. Schnell waren die Zimmer belegt, und schon ging um 10 Uhr die erste Proben-Session an. Chorleiterin Eva hatte einen bunten Strauß an Chorliteratur im Gepäck, so dass uns bei der Probenarbeit nie langweilig wurde. Als es um 12:15 Uhr Mittagessen gab, war die Zeit bis dahin wie im Fluge vergangen. Nach dem Essen machten wir uns auf zu einem Gang in das Moorgebiet westlich der Wieskirche, wo wir auf dem so genannten "Brettlesweg" über dicke Holzbohlen das Moor erwandern konnten. Schön brav mussten wir hier stellenweise im Gänsemarsch hintereinander dahintrotten. An ein Überholen oder Ausscheren war kaum zu denken, wollte man nicht riskieren, im Sumpf stecken zu bleiben. Auch das war ein weiteres Gemeinschaftserlebnis.

Wieder am Haus angekommen, ging es mit der 2. Probenrunde weiter. Diesmal warfen wir einen ersten Blick auf das geplante Weihnachtsoratorium von Camille Saint Saens, was zunächst recht einfach schien, beim Proben der einzelnen Stimmen sich aber dann doch nicht als so leicht erwies. Als richtiger Gassenhauer entpuppte sich dann der afrikanische Song "Yakanahka Vangeri", der uns auf Anhieb gefiel, und der sogar die eingefleischtesten Statiker unter den Sängern zu entsprechenden Körperbewegungen animieren konnte. Zusammen mit dem Rhythmus der Djembe machte es echt Spaß, diesen Song immer und immer wieder zu singen.

Nach dem Abendessen machten wir uns zur Wieskirche auf, wo wir - unter dem andächtigen Lauschen einiger japanischer Touristen - ein paar Lieder sangen. Leo konnte es sich nicht verkneifen, sogar das weltliche "Torna" in die heiligen Höhen der Rokokokirche aufsteigen zu lassen. Wieder zuhause, traf man sich dann im Bierstüberl, wo bei Bier und Wein die eh' schon gute Stimmung schnell noch anstieg. So wurde die Chormappe rauf und runter gesungen, natürlich durfte der oben erwähnte Zulu-Song nicht fehlen, was manchem von uns am nächsten Tag einen rauen Hals einbrachte (oder war es doch das eine oder andere Glas Wein zuviel?). Die Vorstandschaft ließ sich dann zu vorgerückter Stunde auch nicht lumpen und ließ noch Käse- und Wurstplatten und eine gehörige Portion Griebenschmalz mit entsprechendem Brot auffahren - eine echte Überraschung und ein Gaumenschmaus dazu.

Am Sonntag wanderten wir dann wieder zur Wieskirche, wo beim Gottesdienst ein Universitätschor aus North Carolina die Messe musikalisch sehr schön gestaltete. Anschließend wurde natürlich wieder geprobt, aber schon bald wieder rief man uns zum Mittagessen. Ein letztes Mal trafen wir uns dann gegen 1 Uhr im Probenraum, wo wir noch die Hits von ABBA anprobten, am Klavier von Claudia gewohnt souverän und kräftig unterstützt. Diese letzte Probenrunde wurde dann gegen 14:30 Uhr von Dolf beendet mit einer Information zu der vor einigen Wochen durchgeführten Umfrage.

So skeptisch mancher am Anfang diesem Unternehmen gegenüberstand, so begeistert waren am Ende doch alle von diesem zusammen erlebten Wochenende. Das Haus war traumhaft gelegen, ruhig, sauber, das Essen war gut, die Stimmung bestens, die Literatur sagte allen zu, und auch das Wetter spielte super mit, kurzum: Es war eine sehr gelungene Sache, die jeder gerne wieder machen würde. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Dolf und Eva für dieses schöne Erlebnis.