Chorausflug nach Heidelberg

Ziel unseres diesjährigen - dreitägigen - Chorausflugs war die alte deutsche Universitätsstadt Heidelberg am Neckar, unter anderem auch deshalb, weil unsere Chorleiterin Eva aus dieser schönen Stadt stammt.

Am 24. Juni machten wir uns also gegen 13:00 Uhr auf den Weg, bei ca. 35 Grad im Schatten und etwas weniger im Bus, obwohl die Klimaanlage auf Hochtouren lief. Viele Baustellen und der Feierabendverkehr führten unterwegs auf der A 8 und der A 5 zu vielen Staus, so dass wir erst gegen 18:30 Uhr am Hotel "Scheid" in Schriesheim anlangten. Nach dem Abendessen konnten wir dann bei einer Weinprobe fünf verschiedene Weine der Schriesheimer Winzergenossenschaft probieren, wobei jeder seinen eigenen Favoriten "rausschmecken" konnte. Viele von uns machten es sich auch im Garten des Hotels mit einem Glas Wein gemütlich und bestaunten das Leuchten der Sterne am Nachthimmel und das der Glühwürmchen am nahen Bachlauf. Nach diesem anstrengenden Tag gingen wir relativ früh ins Bett.

Am Samstag stand die Erkundung Heidelbergs auf dem Programm. Zunächst fuhren wir gemeinsam mit der Zahnradbahn hinauf zum berühmten Heidelberger Schloss, von dessen Terrasse aus seinerzeit schon Peggy March das unverwüstliche "Memories of Heidelberg" trällerte. Wir ließen es uns nicht nehmen, die enge Treppe zum riesigen "Großen Fass" rauf zu steigen. Oben angelangt, schmetterten wir in stickiger Luft und klaustrophobischer Enge einige Lieder und bekamen spontanen Beifall der allgegenwärtigen Touristen.

Die Zeit bis zur offiziellen Stadtführung um 16:00 Uhr konnte dann jeder nach seinem eigenen Gusto verbringen. Während die einen auf dem Philosophenweg bei hochgeistigen Gesprächen die überzähligen Kalorien des Vorabends rausschwitzten, zogen die anderen die gemütlichere Gangart in der Fußgängerzone mit Zwischenstopp im Restaurant vor. Pünktlich zu Beginn der Stadtführung begann es dann auch zu regnen bzw. richtig zu schütten, und so mussten die beiden Stadtführer etwas improvisieren. In der imposanten Heilig-Geist-Kirche trafen sich die beiden Gruppen wieder, um die herrliche Akustik der Kirche mit "Canatate Domino" und " I've got peace like a river" zu testen. Auch hier zückten die Touries, vor allem die aus Fernost, ihre Smartphones, um unseren Gesang auf Video festzuhalten. Es würde nicht verwundern, könnte man unseren Auftritt demnächst auf Youtube bestaunen. Vieles erfuhren wir von der Stadt Heidelberg, natürlich von ihrer Geschichte als Deutschlands erster Universität, von den unglaublichen Hochwassern des Neckar und von der überaus wechselvollen Herrschaftsgeschichte.

Nach dem Abendessen trafen wir uns noch im Barraum des Hotels (der große Saal war wegen einer Hochzeit für uns tabu), wo wir aus unserer grünen (roten, gelben, blauen) Mappe sangen und nebenbei Fußball guckten.

Schon um 9:00 Uhr am Sonntag mussten wir wieder auschecken, da wir pünktlich um 10:00 Uhr vom Schiffsanleger in Heidelberg ablegen mussten. Die Fahrt auf dem Neckar war lange auf der Kippe gestanden, da durch den vielen Regen der Fluss ziemlich Hochwasser hatte. Zum Glück sank der Pegel über Nacht ein wenig, so dass wir die eineinhalbstündige Fahrt flussaufwärts nach Neckarsteinach antreten konnten. In gemütlichem Tempo ging es an hochaufragenden Burgen, beschaulichen Dörfern und grünen Wäldern vorbei, und zum Glück hatten wir herrliches Sommerwetter. Von Neckarsteinach ging es per Bus weiter nach Bad Wimpfen, wo uns eine Begegnung der ganz speziellen Art erwartete. Im "Blauen Turm" dieser schönen Fachwerk-Stadt empfing uns nach über 160 Stufen Deutschlands einzige "Türmerin" Frau Knodel in ihrem Wohnzimmer auf etwa 25 m Höhe. Bei einem Glas Prosecco bestaunten wir ihr Reich dort oben in luftiger Höhe und hörten gebannt den außerordentlich humorigen Erzählungen der wahrhaftigen Lebenskünstlerin zu.

Die letzte Station auf unserer Reise war das Kloster Neresheim am Rande des Rieses im Härtsfeld. Unser Tenor Ulrich Rupp, der aus der Gegend stammt, konnte uns viel über das Kloster und speziell zur Klosterkirche erzählen. Als wir dann in der Kirche standen, waren wir alle von der Klarheit und Erhabenheit dieses Bauwerks aus dem Spätbarock sehr angetan. Natürlich sangen wir auch hier ein paar Lieder und und genossen jeweils am Ende den unglaublich langen Nachhall. In der Klosterwirtschaft gab es dann das bereits vorbestellte Abendessen, bevor wir gegen 19:00 Uhr wieder aufbrachen.

Im Bus durften wir uns dann noch über den 3:0 - Sieg der deutschen Nationalmannschaft über die Slowakei freuen, und um 21:00 Uhr trafen wir wohlbehalten wieder in Sankt Mang ein. Vielen Dank unserem Vorstand und Reise-Organisator/Leiter Dolf für diese schönen Tage.

Vielen Dank an Evelyn Strauch und Klaus Prestel für die Überlassung ihrer Bilder.